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Armel Barraud Drahtgeflüster

Mit ihren fantsievollen Drahtzeichnungen haucht Armel Barraud der traditionellen Technik des Klöppelns neues Leben ein. Flächen füllend oder einzelne Akzente setzend schmückt sie die Wände mit geklöppelten Drahtmotiven, die sich beim ersten Lichtschein in Bewegung setzen.

Portrait_34910943_w Während ihres Studiums an der Ecole des Arts Décoratifs in Paris spezialisierte sich Armel Barraud auf Film-Animationen. Hier konzentrierte sie sich auf die Untersuchung von Rasterstrukturen und Vernetzungen. In der Hoffnung, dass diese Technik ihr für ihre Arbeit nützlich sein könnte, ging sie bei traditionellen Spitzenklöpplerinnen in die Lehre. Sie kehrte bereichert von diesem Austausch mit den Handwerkerinnen zurück: in der Gewissheit, dass diese sie in ein Welt umfassendes aber vergängliches Kulturerbe eingeweiht hatten, das zu verschwinden droht wenn man ihm nicht einen neuen Geist einhaucht.

So hat die junge Künstlerin eine neue Anwendung für die alte Technik des "Spitzen klöppeln" gesucht und ist in ihrer Serie "mur mur" (was man im Doppelsinn aus dem Französischen auch als flüstern übersetzen kann) zu überzeugend lebendigen Wandgestaltungen gekommen.
Die Entwürfe werden überwiegend aus Metalldraht geklöppelt, als kleine Szenen, als rankende und kletternde Motive, nach Maß, direkt an die Wand, mal eher dekorativ mal figürlich  ... ganz wie es gefällt.
Nur an wenigen Punkten fixiert entspinnt sich zwischen der Drahtspitze und dem Licht - natürlich oder künstlich - ein nicht enden wollender Dialog. Die Schattenspiele geben das Echo, das wandernde Licht verändert ständig den Anblick. Lebendiger kann ein Wandschmuck bei aller graphischen Zurückhaltung kaum sein.